Temperguss (weiß)

 

Mit weißem Temperguss lassen sich kleine Bauteile (bis ca. 100kg) mit geringen Wandstärken (ca. 20 bis 30mm) herstellen. In den Randzonen bildet sich – bedingt durch das Tempern – ein ferritisches Gefüge, da hier Kohlenstoff entzogen wird. Dies führt zu dem Effekt, dass die Zugfestigkeit von Temperguss wandstärkenabhängig ist, da sich das Ferritgefüge bei sehr dünnwandigen Teilen über den gesamten Querschnitt erstreckt, während bei höheren Wandstärken der Perlitanteil zunimmt.

Vorteile von Weißem Temperguss:
•    gute Bruchdehnung (wanddickenabhängig)
•    gute Zugfestigkeit (wanddickenabhängig)
•    gute Schwingfestigkeit
•    gut schmiedbar, verformbar
•    hohe Zähigkeit
•    gut zerspanbar
•    gutes Schweißverhalten
•    gut verzinkbar
•    hohe Oberflächengüte
•    gute Korrosionsbeständigkeit (durch Oxidschichten an der Randzone)
•    thermochemisch härtbar (Einsatzhärten)

 

Nachteile von Weißem Temperguss:
•    keine großen dickwandigen Teile herstellbar
•    Zugfestigkeit ist wandstärkenabhängig

 

 

Temperguss (schwarz)

 

Im Allgemeinen besitzt Schwarzer Temperguss ähnliche Eigenschaften wie der Weiße Temperguss, allerdings ist er leichter zerspanbar, härtbar, vergütbar und oberflächenhärtbar. Außerdem kann man mit ihm auch dickwandige Bauteile herstellen.

Vorteile von Schwarzem Temperguss:
•    dickwandige Teile herstellbar
•    besser zerspanbar als weißer Temperguss
•    besser härtbar als weißer Temperguss
•    besser vergütbar als weißer Temperguss
•    besser oberflächenhärtbar als weißer Temperguss